Kopftuch: mehr Krach

Streit um Muslima, die mit Kopftuch unterrichten will, geht weiter – Grüne: Lemke will „Exempel statuieren“

bremen taz ■ Der Streit um eine muslimische Referendarin, die mit Kopftuch unterrichten will, hat gestern einen neuen Höhepunkt erreicht. Der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Matthias Güldner erklärte, Bildungssenator Willi Lemke (SPD) wolle mit seiner Ablehnung der Referendarin ein „Exempel statuieren“, um Druck auf die Koalition auszuüben, eine Entscheidung zu treffen. Die SPD-Basis hatte sich auf einem Parteitag für das generelle Verbot des Kopftuchs ausgesprochen – während Bürgermeister Scherf dagegen ist.

Der Senat erklärte gestern in Richtung Grüne, dass die Referendarin nur aufgefordert worden sei, sich schriftlich zu verpflichten, in den Fächern Biblische Geschichte und Religionskunde auf das Kopftuch zu verzichten. Da sie dies abgelehnt habe, sei ihr die Aufnahme ins Referendariat versagt worden, da sie nicht nur in einem Fach ihre Ausbildung machen könne. Anders als in anderen Ländern sieht die Bremer Regel kein generelles Verbot vor, sondern eine Einzelfall-Prüfung.

Aus Sicht der CDU-Frauenunion ein klares Versäumnis des Bildungssenators. Die CDU fordert ein schnelles Kopftuchverbot per Gesetz. Die FDP ist dafür, der Frau das Kopftuch nur im Religionsunterricht zu untersagen. Das Tuch sei sonst ein privates religiöses Bekenntnis. ky