Vom Zug gesprungen

Die Deutsche Bahn will den Umbau des Deutzer Bahnhofs aufschieben. Stadt und KVB prüfen eine Vorfinanzierung

Köln taz ■ Die Stadt Köln und die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) prüfen derzeit eine Vorfinanzierung von Baumaßnahmen am Deutzer Bahnhof. Wie die Stadt am Wochenende bekannt gab, will die Deutsche Bahn AG den seit 1999 geplanten Bahnhofsumbau vorerst nicht finanzieren – jedenfalls nicht in den nächsten 20 Jahren.

Als Ursache habe die Bahn AG ein Gutachten genannt, wonach die Brückenbauwerke innerhalb des Bahnhofs noch etwa 20 Jahre lang weiter genutzt werden könnten. Die Stadt habe „ihre Enttäuschung über die Verzögerung gegenüber der Bahn“ offiziell zum Ausdruck gebracht, hieß es von Seiten der Stadt.

So bezeichnete Baudezernent Bernd Streitberger (CDU) die Verschiebung der geplanten Baumaßnahmen wegen der „Entwicklungspotenziale für die Stadt Köln“ als „nicht akzeptabel“. Damit der Bahnhof dennoch kurzfristig funktionaler wird, prüfen Stadt und KVB eine behindertengerechte Anbindung der Bahnsteige von Deutz-Hoch und Deutz-Tief an den KVB-Tunnel. Seit Dezember 2004 heißt der Bahnhof „Köln Messe/Deutz“. ISABEL FANNRICH