KOMMENTAR: SVEN-MICHAEL VEIT ÜBER FRACKING BEIM ERDGAS
: Keine starken Argumente

Fracking ist eine Risikotechnologie aus der sehr nahen Zukunft

Fracking ist eine hochgefährliche Methode zur Gewinnung fossiler Energie. Allein das sollte schon genügen, um die Finger davon zu lassen. In der realen Welt indes gibt es mächtige Interessen, dieses Verfahren großflächig einzusetzen. Denn damit ließe sich eine Menge Geld verdienen. Und nebenbei könnte den Menschen vorgegaukelt werden, sie müssten bei der Energie nicht sparen, fände doch die Industrie in ihrer Kreativität immer neue Mittel und Wege, um an Stoff zu kommen.

Mit Chemikalien in Hunderten und Tausenden Metern Tiefe Risse im Gestein hervorzurufen, damit dort gefangenes Gas entweichen kann, klingt nach schlechter Science-Fiction. Tatsächlich aber ist es eine Risikotechnologie aus der sehr nahen Zukunft.

Es gibt bislang keine Erkenntnisse über Auswirkungen auf geologische Formationen und die Stabilität des Untergrundes. Es gibt keine Erkenntnisse darüber, ob der Chemiecocktail ins Grundwasser gelangen könnte und damit ins Trinkwasser.

Zudem gibt es weder obligatorische Umweltverträglichkeitsprüfungen noch Beteiligungsrechte der Öffentlichkeit, denn die Vorhaben gelten als Bergbau, selbst wenn sie im Emsland geplant sind. Im deutschen Bergrecht ist Ökologie noch immer ein Fall für die Suchmaschine.

Es gibt kein stichhaltiges Argument für Fracking. Aber viele begründete Zweifel an seiner Sinnhaftigkeit.

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