Swb: Gas bald noch teurer

Der Energieversorger sieht keine große Front von Protestierenden gegen die Gaspreiserhöhung. Bei der Bremer Verbraucherzentrale hat man anders gerechnet

bremen taz ■ Die Bilanz der swb für das vergangene Jahr ist positiv – wenn da nur nicht diese Klage wäre. Noch sind die Männer des swb-Vorstands betont zurückhaltend, wie sie auf die Beschwerde der Menschen reagieren werden, die in den nächsten Wochen vor das Landgericht Bremen ziehen wollen, um gegen die Gaspreiserhöhung gerichtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Rund 8.400 Kunden hätten gegen die Erhöhung Widerspruch eingelegt, deren Bescheide seien zur Hälfte bearbeitet, hieß es am Rand der swb-Bilanzpressekonferenz. „Davon sind weniger als ein Prozent übrig, die ihre Bescheide nicht in voller Höhe beglichen haben“, erklärte Torsten Köhne, beim Vorstand zuständig für Entsorgung und Recht.

Bei der Verbraucherzentrale hält man diese Zahlen für unrealistisch. Es gebe allein über 50 Kläger. Dazu kämen jede Menge Menschen, die sich Musterformulare für die Widersprüche abgeholt hätten. Es gebe schon allein 60 Mitglieder der Bürgerinitiative gegen die Erhöhung. „Das müssen sehr viel mehr Leute sein, die nicht, weniger oder unter Vorbehalt gezahlt haben“, sagt Arne Schültke von der Verbraucherzentrale.

Gerhard Harder, swb-Vorstandsvorsitzender, zog dennoch eine positive Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres. Der Umsatz habe sich leicht verringert, durch neue Abschreibungen liege der „bereinigte“ Überschuss aber um fast sieben Millionen Euro über dem des Vorjahres. Die Zahl der Mitarbeiter soll dennoch in den nächsten Jahren um 200 auf 2.500 gesenkt werden. „Es gibt keine betriebsbedingten Kündigungen, nur sozial verträgliche Lösungen wie etwa Alterszeilzeit“, so Harder.

Und wie sieht es in den kommenden Jahren mit den Preisen aus? Harder: „Die Strompreise bleiben bis September konstant, dann müssen wir weitersehen.“ Und auch bei den Gaspreisen werde sich in den kommenden Jahren eine „flächendeckende Preissteigerung nicht vermeiden lassen“. Grund seien die steigenden Weltmarktpreise. ky