BERLINER KINO
: Die gute alte schlimme Zeit

„Ich war neunzehn“, 4. Mai, 18 Uhr, „Irgendwo in Berlin“, 7./8. Mai, 18 Uhr, „Berlin – Ecke Schönhauser“, 12.–15. Mai, 21 UhrBlow Up, Immanuelkirchstr. 14

Die 40er- und 50er-Jahre: Das waren einerseits Aufbruchwillen und der Wunsch, alles zu vergessen, andererseits nagten da die Erfahrungen von einem verlorenen Krieg, Gewalt und Tod an den Seelen der Menschen. Im Blow-Up-Kino läuft derzeit eine Reihe von Filmen, die sich alle mit den Verwerfungen des Zweiten Weltkriegs beschäftigen. Heute Abend ist Konrad Wolfs nahezu biografischer Film „Ich war neunzehn“ zu sehen, in dem der junge Gregor 1945 als Soldat nach Deutschland zurückkehrt. Als Kind mit seinen Eltern in die Sowjetunion geflohen, gerät er in der ehemaligen Heimat in eine emotionale Achterbahnfahrt.

„Irgendwo in Berlin“, der von den Sehnsüchten des Jungen Gustav handelt, der mit seinem vom Krieg psychisch und physisch gebrochenen Vater nicht mehr zurechtkommt, erzählt dagegen von den Problemen der in der Heimat gebliebenen Menschen.

Mit den 50er-Jahren setzt sich dann der Berlin-Klassiker „Berlin – Ecke Schönhauser“ von 1957 auseinander, der das Leben der Halbstarken unter dem U-Bahn-Bogen der heutigen U 2 zeigt. Der Film ist eine kleine feine Beobachtung der beginnenden Jugendkultur in der DDR und ist im Stil des italienischen Neorealismus gedreht.