Grenzen des Hafen-Wachstums

Häfen-Politiker erkennen: Viele Container sind nicht der Weisheit letzter Schluss

Bremen taz ■ Beflügelt und ernüchtert sind die Bremer Häfen-Deputierten von den niederländischen und belgischen Konkurrenz-Häfen Antwerpen, Rotterdam, Zeebrügge und Brügge zurückgekehrt. Zwar sei Bremen in einigen Bereichen noch „gut aufgestellt“, so Häfensenator Peter Gloystein (CDU). Selbst mit den Milliarden-Investitionen der vergangenen Jahre habe man aber den eigenen Marktanteil lediglich minimal verbessern können. Und sollten die Konkurrenten ihre enormen Erweiterungs-Kapazitäten nutzen, könnten selbst das neue Containerterminal CT IV in Bremerhaven und der Jade-Weser-Port, dessen Bau im Herbst beginnen soll, einen Verlust von Marktanteilen nicht verhindern. Man könne lediglich hoffen, die eigene Stellung „noch einigermaßen lange zu halten“, sagte CDU-Wirtschaftspolitikerin Sibylle Winther.

Gloystein pries das belgische Zeebrügge als Vorbild, das sich zum Distributionszentrum für ganz Großbritannien gemausert habe. Er könne sich vorstellen, dass Bremen zu einer Drehscheibe „für den skandinavischen und baltischen Raum“ werde, schwadronierte Gloystein. Derzeit werden Güter ins Baltikum vor allem in Hamburg umgeschlagen. „Wir fühlen uns da sehr gut aufgestellt“, kommentierte das dortige Wirtschaftsressort Gloysteins Idee. sim