Ohne Schwerkraft

LAUTSPRECHERKONZERT „Hafenprojekt 1995“: Am Övelgönner Elbstrand sind Werke von Dada-Elektroniker Felix Kubin und anderen zu hören

Felix Kubin ist wie sein großes Vorbild, der Kosmonaut Juri Gagarin, meist da unterwegs, wo bisher wenige andere waren. Seit Mitte der Achtziger wendet sich der „Lord of the Deranged“ aus Hamburg vor allem musikalisch explizit „gegen die Schwerkraft“ und setzt sich für die Befreiung aufklärerischer Klänge aus den Fängen der Marktwirtschaft ein: mit sozialistischen Singeliedern der „Liedertafel Margot Honecker“ – Kubin war damals Vorsitzender der sozialistischen Dada-Partei KED –, mit Elektroakustischem, Krach, experimentellem und futuristischem Science-Fiction-Pop.

Im Projekt „Klangkrieg“ etwa untersucht er seit 1987 gemeinsam mit Tim Buhre die wechselseitige Verstrickung von Musik und Krieg. Dazu kommen Zeichentrick- und Animationsfilme, Radiosendungen, Hörspiele, Film- und Theatermusik, literarische Beiträge in Zeitschriften und Büchern, Installationen und das „Syndikat für Gegenlärm“. Und seit zehn Jahren ein eigenes Plattenlabel, das sich um alle Spielarten von „futuristischem Psychopop“ und „Dada-Elektronik“ kümmert: Gagarin Records.

Ab heute sind Werke von Kubin sowie Christina Kubisch und Asmus Tietchens unter dem Titel „Hafenprojekt 1995“ im „Klang!“-Container am Övelgönner Elbstrand am Elbtunnellüfter zu hören. Das „Lautsprecherkonzert“ ist dann bis übernächsten Sonntag nachmittags zu hören. MATT

■ Sa, 8. 8., 20 Uhr, Klang!-Container, Övelgönner Elbstrand; außerdem am 9., 14., 15., 21., 22. und 23. 8., je von 16 – 17 Uhr