Schnell ins Konzert!

Viel ist ist ja nun wirklich nicht los. Wer trotzdem rocken will, kann das am Dienstag auf der Treue bei Tito & Tarantula. Hierzulande werden die nach wie vor vor allem als „die Band aus dem Tarantino-Film“ rezipiert. Und das ist natürlich auch nicht ganz falsch. Bandgründer Tito Larriva allerdings auf einen Trittbrettfahrer der Sorte „bekannt aus der Fernsehwerbung“ zu reduzieren, verkennt, dass dieser Mann die kalifornische Punk-Szene mit seinen Bands „Plugz“, „Flesh Eaters“ und „The Cruzados“ schon zu einer Zeit prägte, als der kleine Quentin noch bei Mutti an der Schlachterschürze zupfte. Zwar fährt Larriva mit dem soliden Tex-Mex-Rock seiner derzeitigen Band, zu der immer wieder auch prominente Musiker der Punk-Szene von Los Angeles gehörten, eher auf Nummer sicher, unter dem eher unspektakulären Gewand von Hits wie „After Dark“ – genau: der Song aus „From Dusk Till Dawn“ – glüht aber die alte Flamme des Punk. Am Mittwoch auf der Treue ab 20 Uhr.

Im JUZ Dampfmühle in Verden spielen bereits am Dienstag ab 20 Uhr die Bostoner Street-Punks Far From Finished und die kanadische Hardcore-Legende SNFU, deren Sänger damals immer mit einem Bündel Dreadlocks wedelte, das so lang war, wie er selbst.

Schon am heutigen Samstagabend spielen im Rahmen des Kunst-Festivals Digitales Freiland die Oldenburger Weird-Folker Anda. Die überraschten schon beim diesjärigen „OutNow!“-Festival in der Schwankhalle mit ihren klassisch-schönen Folk-Songs, die sie mit Hilfe von allerlei archaischem Verstärkungsgerät aufführten. Die zauberhaften Simon-&-Garfunkel-Harmonien durch ein Uralt-Telefon gesungen, die Gitarre mit einem Transistorradio verstärkt, dazu ein paar knurpselnde Mikrobeats aus dem Laptop – hätte man gar nicht in der beschaulichen Huntemetropole vermutet. Ab 20.30 Uhr in der Arena am Schlachthof.

Das Festival lohnt aber auch schon ab 14 Uhr einen Besuch und läuft auch noch am Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr. Näheres siehe www.digitalesfreiland.net. Andreas Schnell