Schwarzbuch: Missstände in Betrieben

Löhne von 5 Euro pro Stunde und Gesprächsverbote für Kollegen – laut dem Deutschen Gewerkschaftsbund Berlin-Brandenburg (DGB) herrschen in vielen Betrieben Brandenburgs Missstände. Mit dem an die Politik gerichteten „Schwarzbuch Billiglohn“ will der DGB vor der Landtagswahl „den Finger in die Wunde legen“. Die stellvertretende Vorsitzende Doris Zinke wies am Freitag in Potsdam bei der Präsentation der Broschüre darauf hin, dass jeder vierte Beschäftigte weniger als 7,50 Euro pro Stunde verdient und mittlerweile mit weniger als 701 Euro im Monat jeder achte Brandenburger an der Armutsgrenze lebt. Von der Landesregierung forderte sie ein Vergabegesetz, das Sozialstandards einhält. Bekräftigt wurde die Forderung von der Fraktion der Linken. Im Schwarzbuch beschreibt die Autorin Gudrun Giese anhand von zwölf Porträts Arbeitsbedingungen im Niedriglohnsektor. An „feudalistische Verhältnisse“ erinnert fühlte sich die Autorin im Fall eines Gartenbaubetriebs: „Dort dürfen sich die Kollegen bei der Arbeit nicht unterhalten.“ (dpa)