Schock: 78 Prozent der Muslime wollen sich integrieren

ZAHLEN Innenminister Friedrich (CSU) äußert sich besorgt über Ergebnisse einer neuen Studie

BERLIN afp/epd/taz | Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat sich am Donnerstag zunächst besorgt über die Ergebnisse einer neuen Studie zur Integrationsbereitschaft von Muslimen in Deutschland geäußert, seine negative Einschätzung aber im Laufe des Tages relativiert. „Wir akzeptieren nicht den Import autoritärer, antidemokratischer und religiös-fanatischer Ansichten“, kommentierte Friedrich die Studie in der Bild-Zeitung. Am Donnerstagnachmittag warnte Friedrich dann selbst davor, Teilergebnisse der Studie in den Vordergrund zu stellen und betonte: „Das Gesamtbild sagt, die Muslime in Deutschland lehnen Terrorismus kategorisch ab.“ Andererseits gebe es die Muslime als Kategorie eigentlich nicht, so Friedrich. „Das ist eine ganz vielschichtige Gruppierung.“

In der Studie „Lebenswelten junger Muslime“, die das Innenministerium erstellen ließ, heißt es, 78 Prozent der befragten Muslime im Alter zwischen 14 und 32 Jahren seien zur Integration bereit, 22 Prozent betonten dagegen eher die eigene Herkunftskultur. Von den nichtdeutschen Muslimen befürworteten nur 52 Prozent die Integration in die deutsche Gesellschaft, während 48 Prozent „starke Separationsneigungen“ zeigten.

Kritik an der Studie und Friedrichs Umgang damit kam von SPD und Grünen, aber auch vom Koalitionspartner FDP. LKW

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