Born entlastet

TRANSFER-AFFÄRE Laut Aufsichtsrat hat der Ex-Vorstandsvorsitzende Werder nicht geschadet

Werder Bremen hat seinen ehemaligen Clubchef Jürgen L. Born entlastet, lässt aber viele Fragen offen. Born habe dem Verein nach Ansicht des Aufsichtsrates keinen wirtschaftlichen Schaden zugefügt und sich bei Spielertransfers selbst nicht bereichert, teilte der Verein am Wochenende mit. Dies sei das Ergebnis nach Abschluss der Prüfung durch die von Werder beauftragten Wirtschaftsprüfer von Pricewaterhouse Coopers (PwC). Der Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten sehe „keine Beweise dafür, dass Herr Born Werder Bremen einen wirtschaftlichen Schaden zugefügt hat“. Wohin und warum das Geld geflossen ist, ließ der Club aber offen.

Der am 13. März von seinem Posten als Vorstandsvorsitzender zurückgetretene Born wurde verdächtigt, dass er oder sein Sohn bei einem Transfer und bei einer Vertragsverlängerung Geld von einem peruanischen Spielerberater erhalten habe. Geprüft wurden vor allem die Verpflichtung des peruanischen Stürmers Roberto Silva 2001 und die Vertragsverlängerung von Nelson Valdez 2003. Dazu stellten die PwC-Wirtschaftsprüfer laut Werder-Mitteilung unter anderem fest, dass Born „an dem Transfer des Spielers Roberto Silva vom Club Sporting Cristal zu Werder Bremen im Jahr 2001 nicht unmittelbar beteiligt“ war.

Born hatte 50.000 Dollar auf ein Konto der Banco de Montevideo erhalten und dieses Geld im Auftrag des Spielerberaters Carlos Delgado „an eine namentlich bekannte Person weitergeleitet, die den Empfang dieser Zahlung schriftlich bestätigt hat“. Wer diese Person ist und warum sie Geld erhielt, teilte Werder allerdings nicht mit.

Nach der Vertragsverlängerung von Nelson Valdez 2003 sind weitere 40.000 Dollar geflossen. Doch wo das Geld gelandet ist und warum es gezahlt wurde, ließ der Fußball-Bundesligist ebenfalls offen. Es stehe „in keinem sachlichen Zusammenhang mit der Vertragsverlängerung“, hieß es in der Mitteilung. Nach Vereinsangaben sind zudem die Differenzen zwischen Aufsichtsratsmitglied Hans Schulz und dem Vorsitzenden Willi Lemke ausgeräumt. Schulz hatte Lemkes Verhalten bei der Aufklärung der Vorwürfe gegen Born kritisiert. (dpa)