1989 in Polen

Polen wurde 1939 von Hitler und Stalin überfallen und gemäß dem Hitler-Stalin-Pakt geteilt. Rund eine Million Polen wurden ins Innere der Sowjetunion deportiert. 1945, nach dem Sieg der Alliierten über Hitler, fiel ganz Polen in die Hände Stalins. Die Westalliierten bestätigten in Jalta, dass Stalin seine Kriegsbeute aus dem Jahre 1939 behalten durfte, Polen aber territorial im Westen zu entschädigen war. So fiel 1945 Ostpolen an die Sowjetunion, Ostdeutschland an Polen. Millionen Deutsche und Polen wurden vertrieben. Erst nach 1989, als Polen aus eigener Kraft die Unabhängigkeit wieder erlangte, verließen die sowjetischen Truppen das Land. Erst dann war auch Deutschland bereit, Naziopfern in Polen zumindest symbolische Entschädigung zu zahlen. Der Zweite Weltkrieg endet daher für die meisten Polen nicht im Mai 1945, als nur ein Etappensieg über den einen Aggressor erreicht wurde, sondern im Herbst 1989, als aus dem sowjetischen Satellitenstaat wieder die unabhängige Republik Polen wurde. GL