Kritik an Friedrich

INTEGRATION Innenminister hat die Islamstudie falsch gedeutet, sagen beteiligte Wissenschaftler

BERLIN taz | Die Autoren einer Studie über junge Muslime in Deutschland beklagen „eine völlige Verfälschung der Ergebnisse“ durch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU). Die Mitarbeiter der beteiligten Institute seien aufgrund der öffentlichen Darstellung der Ergebnisse durch den Politiker niedergeschlagen und hätten schlaflose Nächte hinter sich, sagte der Bremer Sozialwissenschaftler Klaus Boehnke dem Spiegel.

Die Mehrheit der Muslime will sich der Studie zufolge in die deutsche Gesellschaft einfügen. Friedrich hatte eine Teilveröffentlichung der Ergebnisse in der Bild-Zeitung am Donnerstag zum Anlass genommen, um vor einem „Import“ autoritärer, antidemokratischer und religiös-fanatischer Ansichten zu warnen. Opposition und FDP hatten ihm deshalb vorgeworfen, Muslime zu stigmatisieren. BX

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