kurzkritik
: So macht Musik richtig Spaß

Jugendliche und klassische Musik, das ist ein problematisches Kapitel – nicht bei Heiner Buhlmann. Der unermüdliche Leiter der Musikschule und des Bremer „Jugendsinfonieorchesters“ konnte gestern sein 25-Jähriges feiern mit einem rappelvollen Auftritt. Sein Orchester – die „Jugendsinfonietta“ war mit dabei – bringt es locker auf 200 Instrumente. Entsprechend voll auch der Saal: Jede Spielerin bringt beim großen Auftritt drei bis sechs Anverwandten mit.

Allein diese Mengen von Kindern und Jugendlichen auf die Rhythmen von Peer Gynts erster Suite einzuschwören, ist eine Sisyphos-Arbeit. Heiner Buhlmann, unterstützt von der Bremer Komponistin Helga Warner-Buhlmann, hatte das Theater genutzt, um auf dem 45. Kinderkonzert eine Geschichte mit Mitmacheffekten zu machen. Es begann mit Brahms auf der Suche nach Stoff, aus dem er ein Stück für die Verleihung der Doktorwürde in Breslau machen konnte. Bei einem Ausschnitt aus Carmen von Georges Bizet durften die Kinder im Publikum mitraten, ob zum Beispiel ein Tango die richtige Musik für den Auftritt des Torero sei. Bei „Ein Amerikaner in Paris“ sagen sie das „tü-tü-tü“. Zum Schluss gab es als Muttertagslied das „Wenn du glücklich bist“ – und alle waren wirklich glücklich. Klaus Wolschner