Berliner fliehen vor Jobflaute

Vom Jungakademiker bis zum Langzeitarbeitslosen wagen auf der Flucht vor Arbeitslosigkeit immer mehr Berliner den Sprung ins Ausland. „Das Interesse ist sehr groß“, sagt Beraterin Doris Mohn, die seit Januar im Berliner Europaservice-Center der Bundesagentur für Arbeit Berlinern und Brandenburgern europaweit Jobs vermittelt. Mehr als 2.000 Anfragen hat sie seitdem registriert, knapp 140 Menschen haben bereits ihre Koffer gepackt. „Die Bereitschaft, ins Ausland zu gehen, ist, aus der Not geboren, sehr gewachsen.“ Besonders gut seien die Chancen für Facharbeiter, die insbesondere in der Schweiz oder Österreich gebraucht würden, sagt Mohn. Jede Woche meldeten sich bis zu 80 neue Interessenten. Vor allem bei jungen Leuten sei das Interesse groß. Noch nie, sagt auch Bernard Ravesloot vom Personaldienstleister Manpower, sei das Interesse so groß wie heute gewesen: „Seit zwei Jahren höre ich ständig den Spruch: ‚In Deutschland ist die Lage so schlecht, hier finde ich ja sowieso nichts.‘ “ DPA