Chance für Koppers

POLIZEI Innensenator Henkel (CDU) will amtierender Chefin Bewerbung aufs Spitzenamt ermöglichen

Vizepolizeipräsidentin Margarete Koppers, die die Behörde seit Mitte 2011 kommissarisch leitet, bekommt bei der nächsten Ausschreibung die Chance, sich auf das Amt an der Spitze des Polizeipräsidiums zu bewerben. Er werde die Ausschreibungskriterien so gestalten, „dass jeder, der ein bestimmtes Anforderungsprofil erfüllt, sich bewerben kann“, sagte Innensenator Frank Henkel (CDU) am Dienstag bei der 100-Tage-Bilanz des Senats. Offenbar wird das Kriterium der Erfahrung im Polizeivollzugsdienst nicht wie bisher zugrundegelegt.

„Es geht um Erfahrungen beim Führen einer großen Behörde“, so Henkel. Vor acht Monaten habe Koppers diese Erfahrungen noch nicht gehabt, jetzt verfüge sie darüber. „Frau Koppers führt die Behörde kommissarisch sehr gut.“ Die Stelle werde ganz transparent ausgeschrieben, versicherte der CDU-Politiker. Es werde von ihm auch „keine Tricksereien“ bei den erforderlichen Besoldungsstufen geben, wodurch Bewerber vielleicht von vornherein ausgeschlossen wären.

Einen neuen Polizeipräsidenten wird es nach Einschätzung Henkels aber frühestens in fünf bis sechs Monaten geben. So lange dauere es erfahrungsgemäß, bis das Auswahlverfahren abgeschlossen sei.

Die Juristin Koppers wurde im März 2010 als erste Frau zur Vizechefin einer der größten deutschen Polizeibehörden berufen. Bis dahin arbeitete sie in der Justizverwaltung, als Richterin und Vizepräsidentin des Landgerichts. Bisher galt als Ausschlusskriterium, dass die 50-Jährige keine langjährigen Erfahrungen im Polizeidienst hatte. (dpa)