Aktiv für Werkstätten

Sozialministerin will Arbeitsmarktpolitik für Behinderte. 50.000 Schwerbehinderte derzeit arbeitslos

MÜNSTER dpa/taz ■ Das Landessozialministerium Nordrhein-Westfalens macht sich für Behindertenwerkstätten stark. Die Arbeitsplätze für Gehandicapte dienten der „sozialen Integration“, sagte Landes-Sozialministerin Birgit Fischer (SPD) in Münster. Insgesamt gebe es im Land etwa 56.000 Arbeitsplätze in den Behindertenwerkstätten.

Fischer besuchte gestern die Werkstätte „Westfalenfleiß“ und sprach zum 80. Geburtstag der traditionsreichen Anlage in NRW: „Es wird immer nötig sein, Einrichtungen wie diese zu fördern“. Im laufenden Jahr seien im Landeshaushalt etwa 8,2 Millionen Euro für Investitionen in den Werkstätten eingeplant. Die soziale Integration stößt im Berufsleben allerdings an seine Grenzen, so Fischer: Auch unter den knapp eine Million Arbeitssuchenden im Land befänden sich mehr als 50.000 Schwerbehinderte. Die Ministerin versprach deshalb, eine „aktive Beschäftigungspolitik“ zu betreiben.

So gebe es im Bundesland Nordrhein-Westfalen mittlerweile allein 70 Integrationsfirmen, die mehr als 1.500 Behinderte beschäftigten – vor fünfzehn Jahren seien es bloß zehn Firmen gewesen.

Die Einrichtung Westfalenfleiß wurde 1925 als Arbeitsstätte für Kriegsversehrte des Ersten Weltkrieges gegründet. Heute bietet das Unternehmen nach eigenen Angaben 840 behinderten Menschen Arbeitsplätze. Im Wohnverbund von Westfalenfleiß leben 280 Menschen. CSC