ein-euro-jobs
: Maßnahmen für die Statistik

60 von 2.500 Ein-Euro-Jobbern, das heißt nicht einmal drei Prozent, nutzen ihre Arbeitsgelegenheit für die berufliche Perspektive – auf eine weitere Qualifzierungsmaßnahme oder einen Minijob. Keine wirklich gute Bilanz zur Wiedereingliederung der Arbeitslosen auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahlen aus Dortmund stehen repräsentativ für eine Arbeitsmarkpolitik, die für die Betroffenen rein symbolischen Charakter hat: Schaut mal, durch uns lernt ihr wieder das frühe Aufstehen, das regelmäßige Arbeiten.

KOMMENTAR VONNATALIE WIESMANN

In Wirklichkeit profitieren nur die sozialen Einrichtungen oder finanziell gebeutelten Kommunen von den Ein-Euro-Jobbern. Der größte Nutznießer ist Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement: Er konnte Ende April eine Senkung der Arbeitslosenzahl verkünden – die Ein-Euro-Jobber waren aus der Statistik herausgestrichen worden. Verlierer sind die ausgebildeten Fachkräfte, weil sie im Vergleich zu den Ein-Euro-Jobbern zu teuer sind. Und natürlich die Arbeitslosen selbst: Denn wenn ihr Job zu Ende geht oder sie von einer Qualifizierungsmaßnahme zur anderen gereicht werden, wird ihnen die Lust am frühen Aufstehen vergehen – und sie fallen wieder zurück in die Lethargie, aus der sie für die Statistik herausgeholt wurden.