Mehr leerer Hafen in Brake

HAFENAUSBAU Brake ist stolz auf 270 Meter neuer Kaje – 40 Millionen Verschwendung, sagen Kritiker

Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hat am Montag im niedersächsischen Brake an der Unterweser 270 Meter neuer Kaje offiziell eingeweiht. „Niedersachsenkai“ soll das neue Stück Hafen heißen, auf dem die Salzgitter-AG Stahl und Eisen verschiffen will. 40 Millionen Euro hat das Land sich die Erweiterung kosten lassen. Für eine zweite Baustufe will die Salzgitter-AG 17 Millionen Euro als Darlehen geben.

Schon an der alten Kaje – 1,7 Kilometer lang – herrscht oft Flaute, darauf hat der Umweltverband BUND immer wieder hingewiesen. Burkhard Ilschner von der engagierten Öko-Zeitschrift Waterkant spricht von einer „maßlosen Verschwendung von Steuergeldern“ und verweist darauf, dass der Hafenumschlag in Brake auch vor der Wirtschaftskrise schon stagniert habe. Heute gebe es wie überall Kurzarbeit. Nach den amtlichen Statistiken lägen dort im Schnitt zwei Schiffe pro Tag, und nur selten sei eines mehr als 200 Meter lang.

Als vor 20 Jahren über den Planfeststellungsbeschluss für den Hafenausbau verhandelt wurde, war von der Salzgitter-AG nicht die Rede, sondern von den Umschlags-Nischen in Brake: Holz, Getreide, auch Windenergie-Anlagen. Dem Braker Niederlassungsleiter der „Niedersachsen-Ports“, Matthias Dornblüth, ging es außerdem um 30 Hektar Lagerfläche, die hinter der neuen Kaje entstanden. KAWE