TRANSPLANTATIONEN IN CHINA
: Hingerichtete Häftlinge als Organspender

PEKING | In China stammen die meisten transplantierten Organe nach wie vor von hingerichteten Häftlingen. Dies lasse sich angesichts der hohen Nachfrage nach Organen und der geringen Zahl von Spendern nicht vermeiden, sagte der chinesische Vizegesundheitsminister Huang Jiefu nach Angaben der amtlichen Zeitung Legal Daily. China hatte sich in der Vergangenheit wiederholt dazu verpflichtet, die Abhängigkeit von Organen hingerichteter Häftlinge zu vermindern. Die Regierung hatte 2007 den Organhandel verboten und zwei Jahre später ein landesweites Organspendesystem aufgelegt. Die Nachfrage übersteigt aber nach wie vor das Angebot bei Weitem. Laut Staatsmedien werden in China jedes Jahr rund 10.000 Organe transplantiert. 1,3 Millionen Menschen warten aber auf ein Spenderorgan. Die genaue Zahl der Hinrichtungen in China ist nicht bekannt, die Menschenrechtsorganisation Amnesty International schätzte sie im Dezember auf 4.000 pro Jahr. Chinesische Ärzte hatten gefordert, dass die Organe hingerichteter Häftlinge nur an Verwandte gespendet werden dürfen. (afp)