: „Können Sie mit dem Begriff Unterwerfung noch etwas anfangen?“ 10 Antworten auf 10 Seiten
Für das Verhältnis der Geschlechter insgesamt fand ich den Begriff der Unterwerfung noch nie zeitgemäß. Es stimmt aber, dass Männer offenkundig immer noch eher als Frauen bereit sind, sich für ihre Karriere der Kultur der uneingeschränkten Verfügbarkeit zu unterwerfen. Deshalb ist es ein großes Risiko, unter der Fahne der Frauenbewegung der Systemlogik von Männern zu erliegen. Die vorherrschende Unternehmenskultur ist von Menschen geprägt, die in der Lage waren und sind, familiäre Pflichten wegzudelegieren. Starre Quoten stabilisieren diese nicht mehr zeitgemäße Kultur und verstetigen die Einsortierung von Frauen unter die Arbeitsbedingungen von Männern. Das sollten wir Frauen weder gutheißen noch mitmachen. Für mehr Frauen in Führungspositionen muss die Arbeitswelt durch eine kulturelle Dynamik von unten weiblicher und familienfreundlicher werden.
■ Kristina Schröder, CDU, ist Frauenministerin
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