CDU und Linke gehen auf Nummer sicher

Union wirbt mit Berliner Kabinettsmitgliedern, Gysi fordert Reichtum für alle

BERLIN dpa/taz | Die CDU wirbt im Wahlkampf mit CSU-Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Auch die CSU-Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner soll bundesweit plakatiert werden, kündigte die CDU am Montag in Berlin an. „Das ist sozusagen seit vielen Jahrzehnten geübte Praxis“, sagte CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla. Er verwies darauf, dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Wahlkampf in Bayern „unter dem Logo der CSU“ plakatiert werde.

Die Christdemokraten zeigen auf Großplakaten ab Mitte August auch die CDU-Minister der Bundesregierung. Zu Guttenberg wird in Umfragen derzeit als beliebtester Politiker genannt.

Dem SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier warf Pofalla vor, er habe den Deutschland-Plan aus dem CDU-Wahlprogramm abgeschrieben. Fünf von sechs Zukunftsprojekten der CDU habe Steinmeier für seinen Deutschland-Plan verwendet.

Die Linkspartei setzt im Wahlkampf auf Bewährtes. Textplakate verkünden die vier zentralen Forderungen: Raus aus Afghanistan, Gegen die Rente mit 67, Hartz IV abwählen und für einen Mindestlohn. Die Slogans sind jeweils mit einem Ausrufezeichen versehen, um Dringlichkeit zu signalisieren. Die Partei will 4.000 Großflächen bundesweit bewerben, das Kurzwahlprogramm soll neun Millionen mal verteilt werden, eine Wahlzeitung sechs Millionen mal.

Die Personenplakate zeigen die Fraktionschefs Oskar Lafontaine und Gregor Gysi. Lafontaine fordert mit äußerst seriösem Gesichtsausdruck, dass es „in dem Land gerecht zugeht“. Origineller ist das Plakat von Gregor Gysi. Gysi lächelt darauf abgründig-verschmitzt und fordert „Reichtum für alle“. Diesen Slogan, der an Spontiparolen erinnert, hat Gysi selbst ausgewählt. Erst kurz vor dem 27. September soll es Plakate geben, die Gysi und Lafontaine zeigen. RAB, SR