Imam abgewiesen

Beamte verhindern die Einreise des früheren Vorbeters der Neuköllner Al-Nur-Moschee. Rückflug in den Libanon

Die Berliner Behörden haben am Flughafen Tegel die Einreise des früheren Imams der Al-Nur-Moschee in Neukölln verhindert. Salem El Rafei sei wenige Stunden nach seiner Ankunft am vergangenen Mittwoch zurück in den Libanon geflogen, bestätigte gestern die Innenverwaltung. Die Begründung des Einreiseverbots: Das Aufenthaltsrechts des Imams sei erloschen, weil dieser über keinen Wohnsitz in Berlin verfüge.

El Rafei ist den Sicherheitsbehörden seit langem ein Dorn im Auge: Wegen Aufforderungen zur Gewalt war dem 44-Jährigen 2002 die Einbürgerung verweigert worden. In Predigten soll er unter anderem formuliert haben: „Gott schütze die Mudschaheddin in Tschetschenien, Palästina und im Irak“ und „Gott wird dafür sorgen, dass die Feinde des Islam in der Hölle schmoren“.

Die Bundesanwaltschaft verdächtigt El Rafei weiterhin, an der versuchten Gründung einer terroristischen Vereinigung beteiligt gewesen zu sein. 2003 wurde die Al-Nur-Moschee durchsucht: Dort sollen arabische Studenten für Terroranschläge rekrutiert worden sein. Bei der Razzia wurde El Rafei kurzzeitig verhaftet. Bislang konnte man ihm aber nichts nachweisen.

El Rafei lebte über zehn Jahre in Berlin, 2004 ist er in den Libanon zurückgekehrt. In Berlin hatte er nur noch eine Meldeadresse in der Moschee. Da diese nicht als Wohnanschrift anerkannt worden war, wurde er zwangsabgemeldet. Damit erlosch sein Aufenthaltsrecht. Der Einreiseversuch sei also illegal gewesen, so der Sprecher der Innenverwaltung. SABINE AM ORDE