Mit Dank für weltweite Hilfe

JAPAN Neuer Optimismus auf der Internationalen Tourismusbörse

Zu Fuß durch Japan, 2.900 Kilometer von Nord nach Süd, lief der Schweizer Reisefachmann Thomas Köhler zwischen August und Dezember letzten Jahres. Nachdem sein Geschäft aufgrund der Tsunami-Katastrophe nach dem 11. März 2011 völlig eingebrochen war, wollte er der Welt zeigen, dass Japan nicht nur Fukushima war. Täglich berichtete er in seinem Blog (http://japantrip. japanfenster.ch/).

Eine Werbeaktion für das Land, die in dem Dokumentarfilm „negativ: nothing“ gezeigt wird. Bei der Pressekonferenz am vergangenen Dienstag auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin, wo die Japaner letztes Jahr fluchtartig ihren Stand räumten, liefert Japan nun optimistische Zahlen: „Für den ersten Monat des Jahres gibt es nur noch ein Besucherminus von 4,1 Prozent im Vergleich zu Januar 2011“, sagte Mitomo Matano, Vizekommissar der japanischen Tourismusbehörde. „Abgeschlossen wurde das vergangene Jahr mit einem Besucherrückgang von insgesamt 40 Prozent.“ Toshiro Iijima, Direktor des Wirtschaftsministeriums, versicherte: „Die Strahlung in Tokio ist nicht höher als in anderen Städten dieser Welt. Die Nahrungsmittelkette ist sicher. Die Gesetze wurden nach der Katastrophe von Fukushima verschärft.“ Von den 380.000 Evakuierten lebten nur noch 600 in Notunterkünften, allerdings seien immer noch 15.000 Familien bei Angehörigen untergebracht.

Das wieder erwachte Interesse an Japan spüren auch die Reiseveranstalter. Der Solinger Japan-Spezialist JF Tours meldet steigende Buchungseingänge, im mittel- wie im kurzfristigen Bereich. Für Ende März und Anfang April sind vier Touren bereits komplett ausgebucht. Auch der Asien-Spezialist Gebeco verzeichnet einen Aufwärtstrend.

Mit neuem Logo: „Japan. Thank you“ und einem Karpfen, der erfolgreich eine Stromschnelle hochschwimmt, betreibt Japan offensives Marketing gegen das Katastrophen-Image. EDITH KRESTA