: So wurde ich Terrorist
PROZESS Der Chef der islamistischen Sauerland-Gruppe macht reinen Tisch. Fritz G. berichtet über seine Pilgerfahrt nach Mekka, die Terrorausbildung in Pakistan und erklärt, warum er in Deutschland möglichst viele Amerikaner ermorden wollte
DÜSSELDORF taz | Im Terrorismusprozess gegen die sogenannte Sauerland-Gruppe hat der mutmaßliche Rädelsführer Fritz G. gestern ein umfangreiches Geständnis abgelegt. Detailliert schildert der zum Islam konvertierte Deutsche, wie er und seine Freunde zu islamistischen Terroristen wurden. Auf einer Pilgerreise nach Mekka habe er im Januar 2005 erstmals zwei seiner Mitangeklagten getroffen. „Wir haben uns gut verstanden. Wir hatten die gleichen Ansichten zum Dschihad“, sagte G.
Bei einem späteren Treffen in Deutschland habe man beschlossen, in den heiligen Krieg zu ziehen. Zunächst wollten sie im Irak kämpfen, doch das habe sich zerschlagen.
Alle drei begaben sich 2006 über die Türkei und den Iran nach Pakistan, wo sie in einem Camp unter anderem den Umgang mit Maschinengewehren, Sprengstoff und Zündern gelernt hätten. Dort habe man sie davon überzeugt, dass sie nicht im Mittleren Osten, sondern in Deutschland in den Krieg ziehen sollten. Mit dem Auftrag der Islamischen Dschihad-Union (IJU), US-Soldaten zu töten, seien sie nach Deutschland zurückgekehrt. „Das war eine ganz klare Vorgabe“, sagte G.
Den insgesamt vier Angeklagten wird in dem Düsseldorfer Prozess die Vorbereitung vom Bombenattentaten auf US-Amerikaner vorgeworfen.
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