Kohlekompromiss gescheitert

NIEDERRHEIN taz ■ Die Deutsche Steinkohle (DSK) hat im Poker um den weiteren Kohleabbau der Zeche Walsum am Mommbach eine Niederlage einstecken müssen. Der Dinslakener Rat lehnte gestern den unter Federführung des NRW-Umweltministeriums ausgehandelten Kompromiss zur Sicherung des Dinslakener Trinkwassers ab. Bis auf weiteres muss die DSK nun auf den weiteren Abbau von Kohle im Trinkwasserschutzgebiet verzichten.

Am Ende der geheimen Abstimmung stand mit 25 zu 25 ein Patt. „Wer so hoch pokert, darf sich nicht wundern, wenn er dann verliert“, kommentierte der Vorsitzende der Voerder Bürgerinitiative Bergbaubetroffener (BiB), Klaus Friedrichs, die Entscheidung. „Mir fällt ein Stein vom Herzen, nach fünf Jahren Kampf“, meinte Reiner Lenau, Friedrichs Stellvertreterin. „Heute wird ein bisschen gefeiert“, sagte die BiB-Mitstreiterin Renate Griesser. Vor der Abstimmung hatte NRW-Energieminister Axel Horstmann (SPD) bei einem Blitzbesuch in Dinslaken noch für die Annahme der Vereinbarung geworben. „Ich wünsche mir, dass der Rat die Vereinbarung akzeptiert, die Arbeit des Runden Tisches war ein Erfolg“, sagte Horstmann. „Für das Bergwerk ist das kein Beinbruch“, sagte DSK-Chefmarkscheider Emanuel Grün nach der Sitzung. Er räumte ein, dass die DSK nun mit 250.000 Tonnen Walsumer Kohle weniger rechnen müsse, Werksleiter Markus Masuth sagte, „das ist schmerzlich, aber zu verkraften“. ALEXANDER FLORIÉ