„inteata“ lässt den Vorhang fallen

Das freie Kölner Theater „inteata“ muss wegen Geldmangels seine Spielstätte in Ehrenfeld schließen. Die Theaterleiter beklagen die mangelnde Unterstützung der Stadt

KÖLN taz ■ Das Kölner Off-Theater „inteata“ schließt seine Spielstätte am Melatengürtel. Das teilten die Theaterleiter Inka Neubert und Alireza Varzandeh mit. Aufgrund fehlender Unterstützung „seitens Politik und Verwaltung und seitens privater Stiftungen“ seien sie zu diesem Schritt gezwungen. Schon im Januar hatten sie mit Schließung und Abwanderung aus Köln gedroht, falls sie keine Zuschüsse mehr erhalten. In einem finanziellen Kraftakt hatte das Duo erst im vorigen Herbst das Hinterhaus im Stadtteil Ehrenfeld eingerichtet und bezogen.

Kulturamtsleiter Jürgen Nordt bedauert die Entscheidung, stellt aber gegenüber der taz klar: „Das Ende dieser Halle war vorhersehbar. Es lag keine Baugenehmigung vor, trotzdem haben wir das inteata über eine Konzeptförderung befristet unterstützt.“ Es hätte erheblicher Mittel bedurft, die Spielstätte ordnungsgemäß umzubauen, so Nordt.

Dem inteata, das seit zehn Jahren existiert, war es nicht gelungen, einen Förderverein zur Finanzierung aufzubauen. Für die Qualität des Theaters sprechen indes zahlreiche Auszeichnungen, darunter zwei Kölner Theaterpreise. Arbeitsschwerpunkte waren spartenübergreifende Experimente und Förderung speziell junger und kaum bekannter Autoren. Für dieses Engagement sehen Neubert und Varzandeh jetzt „in dieser Stadt keine Perspektive mehr“. Nordt hofft seinerseits, dass die „tollen Schauspieler“ in Köln bleiben und sich neue Spielräume erschließen.

JÜRGEN SCHÖN