GEWALTTÄTIGER ÜBERGRIFF KLASSISCHER HOOLIGANS: Prügelei bei Werder Brahms

CHIKAGO/BERLIN dapd/taz | Jetzt greifen die Gewaltexzesse auch schon auf die Hochkultur über! Während eines Konzerts des Chicago Symphony Orchestras prügelten sich zwei Klassik-Hooligans in einer Ehrenloge. Wie die Chicago Sun-Times am Samstag berichtete, spielte das Orchester gerade den zweiten Satz der zweiten Sinfonie von Johannes Brahms, als die Schlägerei begann. Dirigent Riccardo Muti bedachte die Raufbolde mit einem „bösen Blick“, setzte die Aufführung aber ohne Unterbrechung fort. Was kommt als nächstes? Hooligans, die Pyro-Technik abbrennen? Schmähgesänge gegen gegnerische Werder-Brahms-Fans? Und wird der Dirigent demnächst mit einem lauthals geschmetterten „You’ll never walk alone“ in die Pause verabschiedet? Hier ist die Politik gefragt, um die Gewalt in den hehren Stätten der Hochkultur sofort im Keim zu ersticken.