Das sagen die Wahlforscher

Im April 2005 waren in Nordrhein-Westfalen 1.060.510 Menschen arbeitslos, davon knapp die Hälfte ohne Berufsausbildung. 44,7 Prozent (474.060) der Arbeitslosen sind weniger als ein Jahr, 38 Prozent (406.700) sind länger als ein Jahr ohne Arbeit. 22.160 Menschen sind sogar länger als zwei Jahre erwerbslos. Manfred Güllner, Leiter des Meinungsforschungsinstituts forsa, vermutet unter Arbeitslosen eine leichte Präferenz für die SPD. Arbeitslose, so Güllner, kämen eher aus „Schichten, die SPD wählen“. Daran habe sich seit der Landtagswahl 2000 nichts geändert, sagte er der taz. In den Umfragen von 2000 hätten 54 Prozent der Arbeitslosen und 43 Prozent aller Wahlberechtigten in NRW erklärt, sie würden SPD wählen. Laut der Umfragen von Januar bis April 2005 haben nur noch 45 Prozent der Arbeitslosen und 35 Prozent aller Wahlberechtigten die Absicht, SPD zu wählen. „Der Sympathiezuwachs der Arbeitslosen für die CDU entspricht dem der Gesamtbevölkerung“, meint Güllner. Bislang sei empirisch nicht festzustellen, dass Arbeitslose – etwa auf Hartz-Gesetze – anders reagierten als der Rest der Bevölkerung. Grund: „Die Gruppe der Arbeitslosen ist nicht konstant.“ Wer 2000 arbeitslos war, sei es wahrscheinlich heute nicht mehr. SUG