dortmunder atom-deal
: Ein Störfall

Gefährlicher Schrott aus Deutschland, exportiert in andere Kontinente. Die Lieferung von nuklearer Technologie einer Dortmunder Firma nach Südafrika ist unverantwortlich. An dem lukrativen Millionen-Deal ist das ganze Land beteiligt. Nach der Stilllegung eines ähnlich funktionierenden Reaktors in Hamm-Uentrop braucht die Firma neue Aufträge für ihre Technologie. In Deutschland ist sie verbrannt: Hamm-Uentrop wurde nach Störfällen 1989 still gelegt. Ein Forschungszentrum in der Elbmarsch führte zu einer so großen Häufung von Leukämiefällen bei Kindern in der Umgebung, dass sich eine Untersuchungskomission des schleswig-holsteinischen Landtages zehn Jahre damit beschäftigte.

KOMMENTAR VONANNIKA JOERES

Auch die rot-grüne Landesregierung hat ihre Finger im Spiel: Im Forschungszentrum Jülich wurden jahrelang die Kugelbrennelemente entwickelt, auch jetzt berät das Institut Südafrika in Sicherheitsfragen um Atomanlagen und kassiert dafür Geld. Jülich wiederum wird zu 90 Prozent von der rot-grünen Bundesregierung, zu zehn Prozent vom Land bezahlt. Die FDP hätte keine Hemmungen, deutsche AKW in alle Welt zu schicken. Aber Rot-Grün feiert hier das Abschalten von Obrigheim und lässt tausende Kilometer weiter die Atomspaltung zu. Da stören keine lästigen Umweltinitiativen.