SOUNDTRACK

Cliff Barnes’ Vater Willard, genannt „Digger“, war in „Dallas“ einer der erratischeren Charaktere. Mit der Nase hat er zwar unterirdisches Öl riechen können –das Geld, das er damit gemacht hätte, hätte er versoffen. Ein ziellos Umherirrender ist auch der Hamburger Namensvetter Digger Barnes, ein nie ganz von seiner Trägerpersönlichkeit Kay Buchheim zu trennender Singer / Songwriter, der erstmals als Bassist der St.-Pauli-Country-Rocker „Butch Meier“ das Licht der Welt erblickt hat. Flucht, Stagnation, Rache, Verlust und immer wieder biblische Untergangsszenen sind die düsteren Themen des einsamen Wohnwagenbewohners. Übrigens eine der vielen „Drehungen, Doppelungen und Verzerrungen“, die Barnes und Buchheim verbinden und trennen – Letzterer hat jahrelang im Bauwagen gelebt. Nach zwei Singles und einem Demotape erscheint nun das erste Album des Sprechblues-Freundes, „Time Has Come“. Tief in Wüstenrock und Americana à la „Calexico“ verwurzelt, erschafft Digger Barnes seine eigene Welt. Live übrigens mit stimmungsvollen Bildern von Kompagnon Pencil Quincy mit dessen selbst entwickelter „Magic Machine“. So, 16. 8., 21.30 Uhr, Astra-Stube, Max-Brauer-Allee 200 MATT