pachls nachsichten
: Keine Rechnung ohne Wirt

Der Kabarettist HEINRICH PACHL hat links seinen festen Platz

Das schlägt wieder dem Fass die Krone ins Gesicht! Nix gegen den neuen Kulturdezernenten – nur damit, wie er gefunden wurde, kann man sich schwer abfinden.

Da findet sich als Erfindung von OB Schramma endlich eine Findungskommission, um Kandidaten für das Kulturdezernat zu finden, weil der letzte Kandidat, als er schon gefunden wurde, für nix gut befunden wurde – und auch so hieß, weswegen man sich schwor, diesmal die richtige Person zu finden. Deswegen eine Findungskommission aus Fachleuten, die jede Menge Bewerbungen vorfand, die sie aber für nicht ausreichend hielt und deswegen auch solche Kandidaten zu finden suchte, die sich nicht beworben haben, aber vielleicht gerade deswegen geeignet wären, von denen aber viele absagten – aus verständlichen Gründen, denn die Kölner Methode, Gefundene dann doch zu brüskieren, erzählt sich als Lach- und Abschreck-Nummer durch die ganze Republik.

Die Findungsprofis einigen sich von drei Kandidaten auf einen am einhelligsten als dem Geeignetsten – da wird wieder ein ganz anderer, der gar nicht in die engere Wahl gehörte, präsentiert. Und gewählt. Dasselbe Spiel wie bei Frau Mundel und Herrn Nix! Aber diesmal liegt‘s nicht an den Launen des OB. Sondern? An seiner Inkompetenz. Wie kann er nur Fachleute zusammensuchen, die vielleicht von Kultur, aber vom Kölner Klüngel keine Ahnung haben? Da kann im Ergebnis nur eine Rechnung ohne Wirt rauskommen. Und der sitzt nicht im Rathaus, sondern lässt darüber schreiben, und zwar so, dass die spannende Wahrheit meistens zwischen den Zeilen zu lesen ist. Und da war schon lange herauszulesen, dass eine Lösung, wie sie die professionellen Finder wollten, von Alfred Citizen Kölsch nie für gut befunden würde. Ja, wo leben wir denn!