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Geschichte wird gemacht

Am 10. Mai erschien in taz nord der Artikel „Geschichte wird gemacht“, dazu erreichten uns Stellungnahmen sowohl vom „Freien Netzwerk für den Erhalt des Sternschanzenparks“, als auch von „Ultra Sankt Pauli“, die hier zu lesen sind:

„Schwerer ist es an die Kommandoebene zu kommen, die Leute, die den Widerstand organisieren. Die Antworten der linken Szene lauten: „Kenn ich nicht“ …, „Da kommst du nicht rein“ (Zitat aus „Geschichte wird gemacht“).

Das „Freie Netzwerk für den Erhalt des Sternschanzenparks“ hat sich im April 2004 nach einer öffentlichen Veranstaltung zum geplanten Umbau des Wasserturms im Sternschanzenpark zu einem 4-Sterne-Hotel gegründet; seitdem treffen sich die in diesem Netzwerk zusammengekommenen AnwohnerInnen öffentlich jeden Dienstag im Galerielokal „Senator Watrin“, Markstraße 29. Parallel dazu wurde eine eigene Webseite eingerichtet (www.schanzenturm.de), auf der neue Informationen, Diskussionen, Demo-Aufrufe, Veröffentlichungen (Flugblätter und Presseerklärungen) und auch unser Treffpunkt etc. zu finden sind. Seit der Gründung hat sich ein vielschichtiger Widerstand gegen das geplante Hotel entwickelt: So wurden diverse Demonstrationen und auch Aktionen im Park von uns organisiert, doch gab es zudem auch militante Aktionen gegen die Baustelle, den Investor Patrizia und den geplanten Hotelbetreiber Mövenpick. Gleichzeitig kam nach Baubeginn eine Welle der Repression und Kriminalisierung ins Rollen, u.a. Hunderte von Platzverweisen, diverse Ermittlungsverfahren sowie, nach einer Anschlagsserie in Lübeck und Hamburg im März 2005, Ermittlungsverfahren nach § 129 StGB (Bildung einer kriminellen Vereinigung) waren die Folge.

„Treffpunkt ist eine linke Buchhandlung im Viertel, Hinterzimmer. Klaus gehört zum ‚Netzwerk für den Erhalt des Sternschanzenparks‘, das zwischenzeitlich im ‚Bündnis gegen Umstrukturierung‘ aufgegangen ist“ (Zitat aus „Geschichte wird gemacht“).

Das „Hinterzimmer“ ist die gemütliche Kaffeesitzecke im oberen Teil der „Buchhandlung im Schanzenviertel“ im Schulterblatt. Das „Bündnis gegen Umstrukturierung“ ist, wie der Name schon sagt, ein Bündnis, in dem u.a. auch das „Freie Netzwerk zum Erhalt des Sternschanzenparks“ mitarbeitet.

Es wäre dem Schreiber Daniel Wiese sehr wohl möglich gewesen, genauer oder überhaupt zu recherchieren und sich nicht in einem der Bild-Zeitung typischen Stil über den Widerstand gegen das Hotelprojekt im Sternschanzenpark auszulassen und darüber hinaus Halb- und Unwahrheiten zu verbreiten. Wir hätten es sinnvoller gefunden, wenn die taz uns eine Seite Platz zur Verfügung gestellt hätte; diese jetzt in der taz nord erschienene Seite ist kontraproduktiv und verschenkter Platz.

„Freies Netzwerk für den Erhalt des Sternschanzenparks“ (Spenden-/Solidaritätskonto: Empfänger: Schanzenturm.de, Kontonummer 96 40 49 201, BLZ 200 100 20 Postbank Hamburg)

Das am Dienstag erschienene Interview im Rahmen des Artikels über den Widerstand im Schanzenviertel mit einem unserer Mitglieder ist nicht autorisiert gewesen und zusätzlich dazu vom Verfasser des Artikels verfälscht dargestellt. Ultrà Sankt Pauli äußert sich im Allgemeinen nicht politisch als Gruppe in Interviews, da die Gruppe aus zu vielen verschieden denkenden Menschen besteht. Durch die Praxis des Auseinanderreißens von Zitaten entsteht bei LeserInnen der Eindruck, Ultrà Sankt Pauli unterstütze die Auffassung, durch materiellen Schaden den Hotelbau im Schanzenviertel zu verhindern oder zu verzögern. Wir stellen fest, dass dem nicht so ist. Wir definieren uns nicht als Gegengewalt zum Staat, wie im Artikel behauptet, sondern als Supportgruppe des FC Sankt Pauli.

Ultrà Sankt Pauli ( www.ultra-stpauli.com )

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