„Wo ist der Deinhardt?“

Ein Politiker demütigt einen Obdachlosen und muss gehen. Was taz-Leser darüber wirklich denken …

Peter Gloystein (CDU), 59, Ex-Wirtschaftssenator von Bremen, hat sich dabei fotografieren lassen, wie er dem Obdachlosen Udo Oelschläger Sekt über den Kopf kippte. Gloystein meint: „Dieser Schnappschuss hat mich gekillt.“ Wir stellten am 13. Mai gleich zwei Erklärungen zur Auswahl:

1) Gloystein wollte den Oelschläger quasi kapitalistisch taufen und so in die herrschende Wirtschaftsordnung heimholen.

2) Gloystein hat dem Oelschläger symbolisch auf den Kopf gepinkelt und wollte ihn so aus der Festgemeinschaft ausschließen.

Dietrich Kalle stimmt „beiden Aussagen voll zu. Genau dies sei „von dem arroganten Fatzke gemeint“.

Nick Williams aus Heidelberg sieht die Sache anders: „Antwort 2 ist richtig: Gloystein ist schlicht ein asoziales Arschloch. Damit ist er im falschen Amt und in der richtigen Partei.“

Nur Leser Rüdi meint, der Sekt wäre „versehentlich aus der Flasche gelaufen. Gloystein hätte nicht abtreten sollen – guter Mann!“ Der Obdachlose hätte wissen können: „Hierarchie gab es immer schon, daran wird man nie etwas ändern können.“