Verzicht-Appell an Apotheker

BERLIN afp ■ Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat die Apotheker aufgefordert, auf Millionen-Nachforderungen gegenüber den Krankenkassen zu verzichten. Nach dem guten Geschäftsjahr 2004 sehe sie keinen sachlich begründeten Anspruch der Apothekerschaft auf Nachforderungen bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten, erklärte Schmidt gestern in Berlin. „Die Gesundheitsreform fordert von allen Opfern“, betonte sie. Laut einer Regelung im Reformwerk können die Apotheken von den Kassen Ausgleichszahlungen fordern, wenn die Einnahmen bei rezeptpflichtigen Medikamenten im Jahr 2004 unter denen von 2002 lagen. Laut Bild am Sonntag winken den Apothekern nun Nachzahlungen von mindestens 226 Millionen Euro. Die strittige Regelung war in das Reformpaket aufgenommen worden, um die Umsatzeinbußen der Apotheken durch den erwarteten Verkaufsrückgang bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten abzufedern.