Esso-Initiative außen vor

STADTENTWICKLUNG Der Investor Bayerische Hausbau will exklusiv mit seinen MieterInnen sprechen

Wer zu der Versammlung eingelassen werden will, muss seinen Ausweis zeigen

Die Besitzerin der Esso-Häuser an der Reeperbahn, die Firma Bayerische Hausbau, hat zu einer Mieterversammlung eingeladen. Wer am 29. März eingelassen werden will, muss seinen Ausweis zeigen. Die Initiative Esso-Häuser, der überwiegend Nicht-Mieter angehören, befürchtet, dass die Mieter übers Ohr gehauen werden sollen.

Laut Einladungsschreiben will die Bayerische Hausbau über den Stand der Dinge informieren. Der Kontakt zu den MieterInnen sei der Firma wichtig. Sie habe „lediglich die exklusiven Gespräche mit der Initiative Esso-Häuser abgebrochen“.

Der Initiative geht es darum, das 60er-Jahre-Ensemble an der Esso-Tankstelle zu erhalten und zugleich dessen gewachsene BewohnerInnenstruktur. Die Hausbau hält das für unwirtschaftlich und bietet an, mehr Wohnungen zu bauen, darunter Sozialwohnungen für die Altmieter.

Anfang Februar brach die Hausbau die Verhandlungen mit der Initiative ab: Dieser sei es nur um die Durchsetzung unrealistischer Maximalforderungen gegangen, kritisierte die Hausbau. Sie kündigte an, sie wolle ihre rund 100 Mieter „mit fairen und seriösen Angeboten“ gewinnen.

Ebendies bezweifelt die Initiative: Schon in der Vergangenheit hätten die Bayern versucht, ihren MieterInnen Verträge unterzujubeln, die sie rechtlich schlechter stellen würden als derzeit. „Nun haben die abrisswilligen Investoren eine neue Falle aufgestellt“, warnt die Initiative. Die Bewohner sollten ohne die Begleitung durch Anwälte und Experten mit womöglich zweifelhaften Angeboten konfrontiert werden.

Die Mieterversammlung sollte im Ballsaal Süd des Millerntorstadions stattfinden. Der FC St. Pauli sagt mittlerweile aber , er werde seine Räume nicht zur Verfügung stellen.  KNÖ