Geld für Kulturszene

Deputation bewilligt 500.000 Euro Wettmittel. Heftige Debatten um ein „Kulturhauptstadt“-Nachfolgeprojekt

Bremen taz ■ Wer befürchtet hat, die Bremer Kulturpolitik sei ohne Senator kopflos, der wurde gestern eines Besseren belehrt: Die Kulturdeputation gab eine halbe Million Euro Wettmittel frei. Projekte aus Stadtteilkultur, Kunst und Theaterszene hatten auf das Geld gewartet. Alle „Existenz sichernden und dringenden Bedarfe“ seien damit gedeckt worden, sagt die SPD-Kultursprecherin Carmen Emigholz. Die restlichen 500.000 Euro sollen Anfang Juni vergeben werden.

Im Vorfeld der Entscheidung, ob und wie viel Geld für ein Folgeprojekt „Kulturhauptstadt“ ausgegeben werden soll, gibt es heftige Debatten. Der Kulturrat, eine Interessenvertretung der Bremer Kulturschaffenden, hat sich nun mit der Forderung an die Politik gewandt, „an erster Stelle“ für einen Kulturhaushalt zu sorgen, „der den Einrichtungen eine verlässliche Existenzgrundlage zusichert“. Die Leiter der fünf Bremer Museen haben die Frage aufgeworfen, ob es richtig ist, „nach dem Scheitern der Kulturhauptstadtbewerbung keine Analyse der Gründe zu machen, sondern sich nur trotzig auf die Schulter zu klopfen und einfach irgendwie, also in kleinerer Form als ‚Biennale‘ oder in ähnlicher Form weiter ‚Kulturhauptstadt‘ zu spielen – sogar mit den selben Spielmachern“. Für Kultur in der Stadt sei „Kontinuität und Dauer vonnöten“, das sei nicht mit einem „jeweils zweimonatigen Event“ zu erreichen, heißt es in der Erklärung.

kawe