Von wegen Infarkt

Kultur II Staatssekretär Schmitz schaltet sich in die Debatte um Schließungen von Theatern ein

Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz hat sich in die Debatte um das Buch „Der Kulturinfarkt“ eingeschaltet und den umstrittenen Thesen des Autoren-Quartetts widersprochen. Wer fordere, die Hälfte aller Kulturinstitutionen dichtzumachen, versündige sich am Kulturstaat, sagte Schmitz am Montag im Magazin Der Spiegel.

Schmitz schrieb, vorab veröffentliche Auszüge des Buches verrieten „eine Mischung aus marktliberalem Hochgesang auf die Kulturwirtschaft und einer ahnungslosen Betrachtung des öffentlich geförderten Angebots“.

Der Vorwurf der Autoren, Kulturpolitik sei heute ein subventioniertes Angebot, das am Bedarf vorbeigehe, laufe ins Leere, so Schmitz weiter. Allein die Berliner Museen hätten beispielsweise im vorletzten Jahr ein Publikumswachstum von mehr als zwölf Prozent erzielt.

Obendrein bringe das Schließen von Kulturinstitutionen nur wenig. Das gesparte Geld lande nicht bei der Kultur, sondern verschwinde im Haushaltsloch, betonte Schmitz. Er warnte vor „kulturpolitischem Kannibalismus“. Leider gelte: „Was geschlossen wurde, wird nicht wieder eröffnet.“ (dpa)