Medienticker

Catherine Stockinger, Chefin des Leserservice der SpiegelOnline-Redaktion, wird gerade Opfer einer zweiten E-Mail-Welle. Während die Spiegel-Redaktion, so wie viele andere Computer-Nutzer auch, noch mit der Nazi-Spam-Mail (taz von gestern) kämpft, auf SpiegelOnline-Berichte verweist, melden sich inzwischen erboste Leser, die ihrerseits die Redaktion als „Nazis“ beschimpfen. In den rassistischen Spam-Mails wird per Link („Lese selbst“) auf Berichte in seriösen Medien hingewiesen, die kritisch über Themen wie Ehrenmorde oder das Armenien-Massaker berichtet haben. Unter anderem wird auch auf einen Artikel der taz verwiesen, deren Leserbriefredaktion allerdings bisher von aufgebrachten Leserbriefen unbehelligt blieb.

Das Ausmaß der Protest-Mail-Flut in der SpiegelOnline-Redaktion sei noch nicht abzuschätzen, so Stockinger: „Es sind etliche, aber nicht tausende.“ SpiegelOnline veröffentlichte inzwischen einen eigenen Bericht zu dem Thema, in dem darauf hingewiesen wird, dass die Redaktion mit den Spam-Mails nicht zu tun habe. Zusätzlich werden alle Leserbriefe beantwortet, um den Sachverhalt richtig zu stellen. Außerdem überlege sich der Verlag, rechtliche Schritte einzuleiten. Hans Stoldt, Pressesprecher des Spiegel, sagte zur Spam-Flut: „Es ist die Pest.“ Es müsse den Lesern zwar eigentlich klar sein, „dass wir damit nichts zu tun haben“. Offenbar scheint das nicht der Fall zu sein. (taz)

Gruner + Jahr startet ein neues Gesellschaftsmagazin. Am 7. Juni kommt Park Avenue zum Preis von 6 Euro und in einer Druckauflage von 200.000 Exemplaren erstmals an die Kioske, bevor das Magazin nach der Sommerpause dann monatlich erscheint. Das bestätigte der Verlag am Dienstag in Hamburg. Das Magazin berichtet über „Eliten und Prominente“ aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur. Chefredakteur ist Alexander von Schönburg. (dpa)

Die Süddeutsche Zeitung hat wieder etwas gefunden, das auf -thek endet und mit dem man Geld machen kann. Nach der SZ-Bibliothek und der SZ-Cinemathek kommt im Juni die SZ-Diskothek. Die Reihe besteht aus insgesamt 50 CDs, die jeweils 20 Songs aus einem Jahr aus der Zeitspanne 1955 bis 2005 versammeln. (taz)