LESERINNENBRIEFE
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Schnarchsender RBB

■ betr.: „Was macht eigentlich Dagmar Reim?!“, taz vom 13. 3. 12

Der Beitrag ist in seiner Darstellung von RBB und Frau Reim so etwas von gelungen. Diese Dame, die auch den Sender „multikulti“ aufgegeben hat, hat den RBB wirklich in allen Bereichen zum Schnarchsender verkommen lassen. Bei Vergleichen zu den übrigen Dritten Sendern schneidet der RBB so schlecht ab. Kein Wunder, dass dann das Durchschnittsalter der Zuschauer und Hörer bei 95 Jahren liegt.

Es ist wirklich eine gute Idee, den Sender im Zoologischen Garten anzusiedeln und in allen Käfigen Kameras und Mikrofone zu installieren, um dann Tierdauersendungen zu senden. Die Leitung des RBBs kann der Zoodirektor übernehmen und so können wenigstens die GEZ-Gebühren nicht verballert werden. PETER TRENN, Berlin

Dritter Weg im Arbeitsrecht

■ betr.: „Tariflohn ist ein Pflegefall“, taz vom 12. 3. 12

Schön, dass die taz das Thema Arbeitsbedingungen in der Diakonie mal aufgreift! Wichtig ist mir, dass die Kritik nicht über das Ziel hinausschießt. Das „Schwarze Schaf“ wurde nicht pauschal für den „schlechtesten Arbeitgeber“ an das Diakonische Werk Berlin- Brandenburg-schlesische Oberlausitz (DWBO) verliehen. Es gibt zum Beispiel in privaten Pflegeeinrichtungen mit Sicherheit schlechtere Arbeitgeber. Das Schaf wurde verliehen, weil das DWBO – im Vergleich der Diakonischen Werke – eines derjenigen ist, die am meisten Abweichungen vom Arbeitsrecht des kirchlich-diakonischen „Dritten Wegs“ genehmigen bzw. dulden und in seiner Satzung sehr weitgehende Ausnahmegenehmigungen überhaupt erst ermöglichen.

Leitungsverantwortliche anderer Diakonischer Werke befürchten, dass das DWBO mit seiner Laisser-faire-Haltung zum Arbeitsrecht Kirche und Diakonie den Prozess gegen Ver.di vor dem Bundesarbeitsgericht wegen des Streikrechts „verhageln“ könnte. In der „Zentrale“ des DWBO in der Paulsenstraße direkt werden alle geltenden Bestimmungen eingehalten.MARKUS STROBL, Berlin

Kein Bügelbrett – so war die DDR

■ betr.: „Aus dem schönen Traum gerissen“, taz vom 28. 2. 12

Ich bin von Frau Bollwahn schwer enttäuscht. In der taz schreibt sie über die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur geförderte Fotoausstellung „Grüße aus der DDR“. Als Bild hat sie ein wunderschönes Schwarz-Weiß-Foto ausgewählt. Eine junge Frau sitzt in einer Babybadewanne im Schrebergarten, blickt mit geschlossenen Augen in die Sonne und begießt sich mit Wasser. Frau Bollwahns Bildkommentar: „Erst der zweite Blick enthüllt den Mangel: die Wanne ist viel zu klein.“ Ja, was ist nur mit ihr los? Merkt Barbara Bollwahn nicht, dass die Frau nackt ist? Wahr ist doch: Diese Frau hatte wie alle Frauen in der DDR keine Kleider, und auch eine Dusche hat sie nicht. Aber sonst sind Repression und Mangel von ihr gut beobachtet: auf dem Hochgzeitsbild, wie vorgeschrieben, das Konterfei des Staatsratsvorsitzenden. Die arme bügelnde Frau, die auf dem Wohnzimmertisch auf einer Decke bügeln muss, „weil sie kein Bügelbrett hat“. Danke, Frau Bollwahn! ERIKA MAIER, Berlin-Biesdorf