… DIE S-BAHN?
: Wieder die Fahrscheine kontrollieren

„Die Fahrkarten bitte zur Kontrolle“, hieß es kürzlich im Berufsverkehr auf der S 3. Lange ist man durch diesen nervenden Ruf nicht mehr aus dem S-Bahn-Sitz aufgeschreckt worden. Was nicht daran lag, dass man in letzter Zeit so selten auf S-Bahn-Sitzen saß, sondern sich häufiger auf einem oder zwei Beinen zwischen viele Leute drängen und irgendwie festhalten musste. Oder dass S-Bahn-Fahren einfach ausfiel und man lieber Termine verschob. Oder daran, dass die Kontrolleure zwar zwei oder drei Leute neben ihnen im Gedrängel hätten kontrollieren können, sich aber nie und nimmer ans andere Wagenende hindurchzwängen konnten.

Selbst im Regionalexpress nach Brandenburg/Havel kam in den vergangenen Wochen weder auf der Hin- noch auf der Rückfahrt ein Kontrolleur durch. Dabei kommt der sonst dort immer. Dafür hatte der Zug eine satte Verspätung, weil so viele Leute ein- und ausstiegen.Zugegeben, voll war es am Donnerstag in der S 3 nicht mehr. Doch die Linie fährt nach wie vor nur alle zwanzig statt alle zehn Minuten und mit verkürzter Wagenlänge. Verständlich also, dass die Fahrgäste frustriert waren, als die Männer mit den S-Bahn-Ausweisen kamen. „Sie trauen sich was!“ oder „Sie sollten lieber auf dem Bahnsteig stehen und die Leute ordentlich informieren“, waren noch die sachlichsten Rufe. Eine einzige Frau hatte im vollbesetzten Wagen übrigens kein Ticket. Auf die Fahrgäste kann die S-Bahn sich verlassen. Umgekehrt sieht das schon anders aus. MAI Foto: ap