Immer mehr Touris

Die geplanten Zuwächse im Berlin-Tourismus werden schneller erzielt als erwartet. Feiertag soll bleiben

Der Berlin-Tourismus boomt und boomt und boomt. Die Hauptstadt wird ihren Zuwachs bei Übernachtungen nach Prognosen der Berlin Tourismus Marketing GmbH schneller erreichen als geplant. Die bis 2010 angepeilte Zahl von 15 Millionen Übernachtungen in Berliner Beherbergungsbetrieben könnte schon im nächsten oder übernächsten Jahr erreicht werden, sagte Geschäftsführer Hanns Peter Nerger gestern. „Im Moment könnte es nicht besser laufen.“

Gemeinsam mit Industrie- und Handelskammer und der Vereinigung der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg stellte Nerger ein Grundlagenpapier zur Weiterentwicklung des Tourismus vor. Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) sagte, der Berliner Tourismus sei eine Erfolgsgeschichte. Künftig solle die Stadt als Standort für Messen und Kongresse noch attraktiver gemacht werden. Zudem will die Wirtschaft eine Service-Offensive starten und in diesem Jahr einen neuen Ausbildungsberuf, Kaufmann/frau für Freizeit und Tourismus, schaffen.

Mit der Fußball-WM 2006 solle Berlin als touristisches Ziel für die Jahre danach präsentiert werden, sagte Wolf. Er sei „guter Dinge“, dass in Berlin während der WM die Ladenöffnungszeiten freigegeben werden. Eine entsprechende Bundesratsinitiative werde unterstützt.

Der Chef der Berliner Industrie- und Handelskammer, Eric Schweitzer, erklärte, das Einkommen von rund 170.000 Beschäftigten sei in Berlin vom Tourismus abhängig. Anliegen sei, mehr internationale Gäste für Berlin zu begeistern und einen Teil der 90 Millionen Tagesgäste zum Übernachten zu animieren. Was die Branche jedoch fürchtet: Behinderungen der Billigfliegerei und weniger Feiertage. Die derzeit diskutierte Abschaffung des Pfingstmontags etwa würde 150 bis 200 Millionen Euro Umsatzverlust bedeuten, hieß es. ROT