Demo für Waschmaschinen

Die Spandauer Beschäftigten von Bosch Siemens Hausgeräte protestieren gegen die geplante Werksschließung. Und kriegen Unterstützung von Wirtschaftssenator Wolf

Noch haben die Berliner Waschmaschinenbauer Geld für ihre Autos: Gestern jedenfalls veranstalteten mehrere hundert Beschäftigte von Bosch Siemens Hausgeräte (BSH) einen Autokorso, und zwar aus Protest gegen die geplante Schließung des Werkes in Spandau. Davon wären rund 600 Beschäftigte betroffen. Anfang Mai hatte Siemens erklärt, die Produktion nach Nauen in Brandenburg verlagern zu wollen.

Dort wollten die Spandauer Beschäftigten gestern nicht hin. Stattdessen fuhren sie in ihrem Autokorso zum Roten Rathaus, wo sie Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) in Empfang nahm. Berlin sei bereit, zum Auf- und Ausbau einer modernen Produktion des Unternehmens auch Wirtschaftsfördermittel einzusetzen, so Wolf bei der Kundgebung vor dem Roten Rathaus. Die BSH-Geschäftsführung müsse jedoch auch ihre aktuelle Renditeerwartung von 12 Prozent revidieren, forderte Wolf. „Nur so ist der Gesundungsprozess des Werkes kurz- und mittelfristig zu gestalten.“

Wolf forderte Siemens auf, die Produktion im BSH-Werk in Berlin zu erhalten oder „für entfallende Produktlinien neue am Standort aufzubauen“. Dafür sicherte Wolf seine „volle wirtschaftspolitische Unterstützung“ zu. Dies betreffe den Einsatz von Wirtschaftsfördermitteln zum Auf- und Ausbau einer modernen Produktion.

Wolf appellierte darüber hinaus an den einst in Berlin ansässigen Konzern, „gesellschaftliche Verantwortung“ zu übernehmen. Andere Firmen hätten bereits bewiesen, dass die Industrie auch in Berlin wettbewerbsfähig sein könne. Er habe aber den Eindruck, dass „auch Management-Versäumnisse in der Vergangenheit auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgeglichen werden sollen“. ROT