Friedliches Gedenken

KURDENDEMO 300 Menschen erinnern an die Kurdenaufstände 1984 in der Türkei

Eine Demonstration für die Rechte der kurdischen Minderheit in der Türkei hat am Samstag deutlich weniger Menschen angelockt als erwartet. Die Polizei sprach von etwa 300 Teilnehmern, die Organisatoren hatten ursprünglich mit 1.000 Demonstranten gerechnet. Der Protestmarsch durch Neukölln und Kreuzberg verlief den Angaben zufolge weitgehend friedlich. Kurzzeitig kam es zu Rangeleien wegen einer verbotenen Fahne. Zwei Männer im Alter von 22 und 23 Jahren wurden vorübergehend festgenommen. Im vergangenen Jahr war es bei einer Kurden-Demonstration zu schweren Ausschreitungen gekommen, bei denen zwölf Polizisten verletzt wurden.

Hintergrund des Protests sind die Kurden-Aufstände in der Türkei im August 1984. Anlässlich des 25. Jahrestags wird in Kürze auch eine Grundsatzerklärung des inhaftierten Kurdenführers Abdullah Öcalan erwartet. Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK war zuletzt von ihrer Forderung nach einem unabhängigen Kurdistan abgerückt und will jetzt nur noch eine weitgehende Autonomie für die Kurden in der Türkei erreichen. (dpa)