Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen

„Mama, Liederbuch vorlesen!“ Dieser Anweisung wird natürlich stante pede nachgekommen, aber wenn Weihnachtsschmachter wie „Stille Nacht“ oder „Leise rieselt der Schnee“ vorgetragen werden müssen, fühlt sich das zurzeit blöd an. Frühling ist! Das wird dem kleinen Saisonanarcho auf dem Frühlingsfest auf der Domäne Dahlem beigepolt. Wenn dort „Im Märzen die Bäurin die Kühe anspannt“, können am Samstag und am Sonntag je um 15 Uhr alle zuschauen, wie die Arbeitskühe durch den Acker eggen. Bereits ab 12 Uhr basteln die Minilandwirte Bauernhoftiere aus Wachs, brettern mit Trettreckern über die Felder, reiten auf Ponys oder unternehmen ganz kommod eine Kutschfahrt. Nebst österlichen Produkten wird auch eine klassische Schlachteplatte feilgeboten, und das Neuköllner Blasorchester bläst dazu allen den Marsch. Eine eirunde Sache also (2 €, Kinder und Jugendliche frei). Heuschnupfengepeinigte Naturliebhaber genießen die heimische Flora und Fauna eventuell lieber in geschlossenen Räumen.

Am Samstag nehmen Sechs- bis Neunjährige zusammen mit ihren interessierten Eltern ab 14.30 Uhr auf einer Führung durch die Gemäldegalerie „Die Tiere des Waldes“ unter die Lupe. Zwischen röhrenden Hirschen brüllt da auch schon mal ein Löwe – die Wälder Berlins und Brandenburgs halten so manche Überraschung bereit (3 € plus Eintritt). Einer, der ebenfalls hier in der Gegend seinen Schabernack trieb, war Hans Clauert. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts hatte er sich am kurfürstlichen Hofe mit intelligenten Narrereien den Beinamen „märkischer Eulenspiegel“ eingehandelt. Alle Freunde von ausgefuchsten Lügenmärchen können am Samstag ab 15 Uhr im Märkischen Museum in Mitte den Geschichten des Trebbiner Schalks lauschen und sich genüsslich einen struppigen Bären aufbinden lassen (5/3 €, ab 6 Jahren).

www.domaene-dahlem.de, www.smb.museum, www.stadtmuseum.de