Aufruf zum Kampf gegen eine weltweite Wasserkrise

GRUNDBEDÜRFNISSE Wasser muss gerechter verteilt werden, heißt es zum Start der Weltwasserwoche

KÖLN/FRANKFURT/M. epd | Begleitet von Appellen zur gerechten Nutzung der weltweiten Wasservorkommen hat am Sonntag in Stockholm die Weltwasserwoche 2009 begonnen. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) verlangte, die Wasserknappheit stärker auf die politische Tagesordnung zu setzen. Die Umweltschutzorganisation WWF nannte es paradox, dass die UN-Konvention für ein grenzüberschreitendes Management von Trinkwasservorkommen noch immer auf Eis liege.

Zur Weltwasserwoche, die jährlich vom Stockholmer Internationalen Wasserinstitut veranstaltet wird, kommen bis Samstag internationale Fachleute und Entscheidungsträger zusammen. Umweltminister Gabriel wies auf Wasserverschwendung in Deutschland hin. Zwar sei der Verbrauch in Privathaushalten im internationalen Vergleich gering, doch seien zum Beispiel 16.000 Liter Wasser notwendig, damit ein Kunde 1 Kilogramm Fleisch kaufen könne. Die Grünen-Entwicklungsexpertin Uschi Eid forderte, die Deutschen müssten sich überlegen, ob sie kostbares Trinkwasser weiter als Transportmittel für Fäkalien in Toiletten nutzen wollen.

Unicef erklärte, täglich stürben 4.500 Kinder in Entwicklungsländern durch schmutziges Wasser und mangelnde Hygiene. Zwar hätten mittlerweile 87 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zu trinkbarem Wasser, doch fast eine Milliarde Menschen weltweit seien immer noch nicht ausreichend versorgt. Besonders schlecht sei die Situation in Afrika südlich der Sahara. Es gebe einen deutlichen Zusammenhang zwischen Armut und Wassermangel: Die Zahl der Menschen ohne ausreichende Trinkwasserversorgung deckt sich in etwa mit der Zahl derer, die von einem Einkommen unter 1,25 US-Dollar pro Tag leben müssen.