Köln verspielt Weltkulturerbe

In Köln ist die Aufregung um das Wahrzeichen der Stadt groß. Dem Dom soll der Status als Weltkulturerbe aberkannt werden, wenn gegenüber auf dem anderen Rheinufer weiter überdimensionierte Hochhäuser gebaut werden. Das erste steht schon, nach einem Ratsbeschluss vom Dezember 2003. Die Lokalpresse schrieb den Turm hoch, die Politikspitze sich um warnende Worte aus der Architektenschaft und der Unesco-Beraterorganisation Icomos nicht geschert. Nur die taz köln fragte schon damals, warum muss der „LVR-Turm“ unbedingt 103,2 Meter hoch werden?

Nun steht die Stadt vor einem Scherbenhaufen. Der Dom ist auf der Roten Liste der Unesco-Weltkulturerbe. Trotzdem will die Verwaltung noch ein zweites Hochhaus genehmigen, das die Sicht auf die gotische Kathedrale weiter einschränken würde. Der Stadtplanungsdezernent begründete die Entscheidung vergangene Woche damit, es gebe „bereits vertragliche Verpflichtungen“ mit einem Investor. Nach Informationen der taz liegt allerdings noch kein notarieller Vertrag vor. Wir bleiben dran. SES