Urdrüs wahre Kolumne
: Picknick mit Gott

Was mögen der Arbeitslose Peter Gloystein und sein einstiges Opfer in ihrem höchst intimen BILD-Gespräch alles so besprochen haben, was nicht in Deutschlands größter Tageszeitung veröffentlicht wurde? Vermutlich weiß Schampus-Peter jetzt, wann die „Tasse“ geöffnet ist und wann die Kleiderkammer. Wo es Lebensmittel für umsonst gibt und wo man Platte machen kann, ohne dass die Bullen einem in die Eier treten. Aber bestimmt hat ihm der neue Freund aus der Tiefe seines wissenden Herzens auch gesagt, dass es dämlich war, die mehr als 60.000 Euro Übergangsgeld einfach so in die Bremer Konkursmasse driften zu lassen: Damit hätte man doch zehn wohnliche Parzellenhäuschen für sich selbst und die besten Kumpel kaufen können! Immer an die Zukunft denken – denn in dem Alter arbeitslos, da kommt doch nix mehr rein …

Nach der höchst limitierten Ticket-Werbeaktion von Bahn und Lidl will man sowas vielleicht gar nicht mehr hören, aber dennoch! Ein besonders attraktives Angebot macht ein Waller Kiosk derzeit im antimonopolistischen Überlebenskampf: „Bei jedem Einkauf über acht Euro gibt es auf Wunsch eine Tasse Kaffee kostenlos.“ Wie sehr der Inhaber dabei mit sich gerungen hat, ist dem handgemalten Hinweis-Schild zu entnehmen: durchgestrichene Zahlen belegen, dass diese Einladung zunächst erst ab 15 Euro gelten sollte, dann ab 12. Wir wünschen regen Absatz!

Ach, sei doch nicht so kleinmütig, du verzagter Doppelnamen-Pastor Bernd Klingbeil-Jahr! Angesichts der bremischen Haushaltsnot soll es das falsche Signal sein, ein paar Millionen für den Kirchentag 2009 bereitzustellen? Ja sollen wir denn nicht sein wie die Lilien auf dem Felde und die Vögel am Himmel, die nicht säen, aber doch ernten? Und gelang es unserem Jesus nicht, mit fünf Dosen Labskaus und einem Sixpack Paderborner Pils von der Tanke das ganze neue Jerusalem zu speisen und zu tränken? Dem fröhlichen Geber gibt Gott gern – und wenn wir erst zu rechnen beginnen, kommt sowieso nur Hoffnungslosigkeit bei raus!

Nachtrag: Verzichten sollte man allerdings bei diesem Event auf derart groben Unfug, wie ihn die hannöversche Gethsemane-Gemeinde während des diesjährigen Kirchentags anbietet: „Walken und Picknicken mit Gott!“ So lässt der Herr aber nicht mit sich spotten – dafür setzt es Blasen und Sodbrennen!

Kein Wunder, dass in den Augen des innensenatorischen Hasspredigers und finalen BrechmitteltherapeutenThomas Röwekamp rechtsradikale Aktivitäten deutlich zurückgegangen sind. Wenn sich der Terminator persönlich als goldige Mitte definiert, bleibt rechts natürlich kaum noch Platz …

„Guten Tag, Herr Grundmann!“, ruft jemand am Haferkamp über die Straße hinweg in meine Richtung. Ich schaue neben mich, ich schaue hinter mich – niemand da. „Hallo, Herr Grundmann!“ Nun, warum nicht. Ich grüße winkend mit einem „Tach auch!“ zurück. Soll niemand sagen, dass der Grundmann nicht weiß, was sich gehört – denkt jedenfalls als Freund fast jedweder Kommunikation

Ulrich „Hallo“ Reineking