Ai Weiwei kritisiert „Kunst der Aufklärung“

Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat das deutsche Ausstellungsprojekt „Kunst der Aufklärung“ in Peking kritisiert. Zum Abschluss der einjährigen Schau im chinesischen Nationalmuseum sprach der 54-Jährige gegenüber dpa von einer „Verschwendung von Geld und Arbeit“. Er halte die Präsentation der 600 Leihgaben aus Dresden, Berlin und München zwar für gut und wichtig, beklagte aber, dass es in China keine Diskussion ausgelöst und wenig Zuschauer gegeben habe: „In jedem beliebigen McDonald’s-Restaurant gibt es mehr Menschen als in dieser Ausstellung.“ Mit einem Festakt, an dem auch die deutsche Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Cornelia Pieper, teilnahm, wurde der Abschluss der zehn Millionen Euro teuren Ausstellung am gestrigen Sonntag gefeiert. Es war das bisher größte deutsche Kulturprojekt in China. Nach Angaben der Organisatoren sollen 450.000 Besucher gekommen sein. Vor einem Jahr hatte die Inhaftierung des regimekritischen Künstlers Ai Weiwei den Beginn der Ausstellung überschattet. Erst nach internationalen Protesten kam er zwei Monate später wieder frei. „Ich denke, es ist eine ausgezeichnete Ausstellung, aber am falschen Ort, zur falschen Zeit und ohne gute Wirkung“, sagte nun Ai Weiwei auf Nachfrage in Peking. (taz, dpa)