der wochenendkrimi
: Geschenkt

„Tatort: Nur ein Spiel“, So., 20.15 Uhr, ARD

Ah, Goethe! „Sein oder Nichtsein“ rezitiert Ivo Batic, als der Name des deutschen Dichters bei Untersuchungen im Werbermilieu fällt. Der Ermittler glaubt zu wissen, wie man sich in diesem Soziotop am besten in Szene setzt: nichts sagen, aber immer bedeutungsvoll raunen. Die Welt der geschwollenen Produktinformationen als Hintergrund für einen „Tatort“ ist allerdings nicht zu empfehlen, denn es ist kein interessanter Dreh mehr, die längst entzauberte Glamourbranche noch einmal entzaubern zu wollen. In „Nur ein Spiel“ (Buch: Peter Zingler und Ulli Stephan, Regie: Manuel Siebenmann) laufen die Werber rum wie im strahlenden letzten Jahrtausend. Gleich zu Anfang sehen wir einen Agenturchef, der jenen Mann treffen will, der ihm anonym geniale Werbeformeln geschickt hat. Doch als er dem Phantom endlich in die Augen blickt, wird er von einer Kugel getroffen. Verdächtige gibt es genug, denn der Tote war ein Despot. Aber der Plot entwickelt keine Dynamik, weil die Figuren Behauptung bleiben. Kein richtig tolles Geschenk, das sich der BR zur Feier des 40. „Tatort“ mit Batic und Leitmayr macht. C. BUSS